Im Treibhaus den Hunger vertreiben
Ja, wir sind schon kleine Salat-Fans. Vielleicht haben es Restaurantbetreiber, die uns einen Salat servieren, auch nicht leicht mit uns. Weder das LaSall noch das Roof Garden konnten unseren Ansprüchen gerecht werden. Liegt es an uns? Erwarten wir zu viel?
Nein! Ganz bestimmt nicht. Wir sind einfach nur zwei Otto-Normal-Salat-Konsumenten, die halt nicht unbedingt auf Fertigdressing stehen und gern eine buntere Variation als Eisbergsalat-Tomate-Paprika auf Goldrandtellern vorfinden. Und es gibt sie tatsächlich – die Salate, die unser Herz aufblühen lassen und ganz nebenbei noch freundlich zum Portemonnaie sind.
Es war ein verregneter Dienstagabend in Hannover. Nein, eigentlich schien die Sonne, wir saßen ja draußen. Und war es nicht ein Donnerstag? Na ja, wie auch immer. Eines Feierabends trieb es Julia und mich in die List, eines der schönsten Viertel Hannovers. Genau genommen statteten wir dem Café Treibhaus einen Besuch ab. Zum Amüsement meiner Mitmenschen nenne ich es meistens Treibsand, was zu meiner Verteidigung einen guten Grund hat. Das Treibsand existiert(e) nämlich auch, in Detmold, meiner Heimatstadt. Doch hier in Hannover gibt es nur das Treibhaus. Treibhaus, Treibhaus.
Ich bestelle den «Salat Schafskäse». Der macht von allen vegetarischen Varianten den sättigendsten Eindruck auf der Speisekarte. Dazu wähle ich die Balsamico-Vinaigrette mit frischen Kräutern. Julia ist auch Vegetarierin und möchte der Enttäuschung entgehen, dass alle anderen immer das bessere Essen haben.
«Für mich auch, bitte!», schließt sie sich meiner Bestellung an.
Meine Augen leuchten, als die Bedienung meine Bestellung an den Tisch bringt. Von dem weißen Teller strahlt mich ein kunterbuntes Abendessen an. Als erstes fallen mit die zwei Stücke Schafskäse auf, die von einer knusprigen Sesam-Panade ummantelt sind. Neben den «Standard-Zutaten» wie Tomaten und Gurken sind auch Radieschen, Peperoni und Kresse Teil der gesunden Kost. Besonders angetan bin ich von dem Dressing, das tatsächlich mit frischen Kräutern zubereitet ist. Das Beste daran ist allerdings, dass es in einem separaten Schälchen kommt, das aussieht wie Aladins Wunderlampe. Man kann sich am Dressing bedienen, wie es beliebt, und nebenbei das grandios saftige Brot rein dippen.
Es gibt ihn also: ein Salat, der uns zufrieden stellt. Und für acht Euro kann man sich so einen Ausflug ins Treibsand, äh, Treibhaus auch ruhig mal gönnen.
Café Treibhaus
Ferdinand-Wallbrecht-Straße 14
30163 Hannover