Strandbad am Maschsee, schwimmen im Maschsee

Von Daniel · 19. Juli 2015
Der Maschsee.

Am Himmel spendete keine einzige Wolke Schatten, alles war hell erleuchtet. Also suchten wir unser Badezeug, schlüpften hinein und fuhren zum Südufer des Maschsees, wo sich das Strandbad befindet.

Am Eingang war zunächst niemand zu sehen und es kribbelte in meinen Beinen, einfach reinzulaufen, um den Eintritt zu sparen – aber das gute Gewissen beobachtete uns in Gestalt zweier Mädchen, die mit tätowierten Beinen am Eingang standen und willig waren, zu zahlen.
Tattoos verblassen und verlaufen, stellte ich fest, während ich versuchte, die Motive zu erkennen, die sich die beiden jungen Frauen ins Beinfleisch hatten stechen lassen.
Ein Panzer, ein Totenkopf?
Nein, dazu waren die Mädchen zu filigran, zu harmlos; das waren zwei, die Taylor Swift hören – was immer das jetzt heißen soll.
Jedenfalls zahlten wir knapp fünf Euro Eintritt für uns beide. (Rabatte gibt’s für uns erst wieder, wenn wir in Rente gehen. Also nie?)

Pralle Sonne, blasse Körper

Vor uns erstreckte sich eine große Wiese ohne Bäume, ohne Schirme. Nur verbranntes Gras in der prallen Sonne, die blasse Körper briet. Rote Bäuche, rote Gesichter und dazwischen ein paar struppige Enten. Um die beiden großen Bäume hatten sich bereits Familien breit gemacht. Kleine Kinder lagen im Schatten, schrien und tobten. Wir legten uns an die lange Hecke, die immerhin einen schmalen Streifen Schatten spendete. Dann zog es uns ins kalte Wasser. Wir standen wieder auf und gingen an den kreischenden Kindern vorbei, tunkten unsere Körper in den Maschsee und standen im schlammigen Boden. Der Grund war nicht zu sehen, also lief meine Fantasie Amok. Angeblich befindet sich auf dem Grund des Maschsees ein riesiges Hakenkreuz – und bestimmt auch Seemonster, Kraken mit langen Fangarmen oder ein hungriger Ktulu. Ich weiß nicht, was von alldem am schlimmsten ist. Weit raus schwamm ich jedenfalls nicht.

Nach dem Plantschen trieb mich der Hunger zurück aufs Handtuch, wo ich etwas Geld versteckt hielt. Ein paar Euro für ein paar Pommes. Doch dann, welch Schock: Es gab gar keine Pommesbude! Vorne am Eingang gabs nur Eis, ein paar Getränke – aber keine Pommes. Dabei wollte ich mir den Magen vollschlagen, um danach sofort schwimmen zu gehen. So blieb ich hungrig. Und das war viel schlimmer, als von einem Karpfen angebissen zu werden.


Eintrittspreise und Öffnungszeiten

Das Strandbad am Maschsee hat von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Eintrittspreise: 2,50 Euro (regulär), 1,50 Euro (Kinder, Studenten, Behinderte). Die reguläre 10er-Karte kostet 20 Euro; ermäßigt sind’s 15 Euro. Die Jahreskarte kostet 50 Euro; Kinder, Studenten und Behinderte zahlen 25 Euro.

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