Einkaufsbummel auf dem Lindener Markt

Von Alexa · 9. Dezember 2017

Wir waren auf dem Lindener Markt und kauften frisches Obst und Gemüse aus der Region Hannover. Nett sind die Menschen dort und wer spät genug kommt, erhascht ein paar gute Schnäppchen.

Mit meinem Wunsch, nachhaltiger zu leben, nehme ich mir in letzter Zeit ganz oft ganz fest vor, mehr auf Wochenmärkten einzukaufen. Doch für diejenigen, die einem schnöden 9-to-5-Job nachgehen, ist das zeitlich so eine Sache. Zu denjenigen zähle ich auch: Von montags bis freitags sitze ich im Büro (und esse Kekse). Samstags schlafe ich gern aus und erhole mich (vom Kekseessen). Doch heute habe ich mir fest vorgenommen, auf den Lindener Markt zu gehen, der nicht nur dienstags, sondern auch samstags von 9 bis 13 Uhr seine Pforten für Marktschreier aus der Region öffnet. Der Markt soll ja sogar einer der schönsten Hannovers sein, sagen die Leute.

Aufbrechen und Dinge entdecken

Also stehe ich ein bisschen früher auf als gewöhnlich, verkürze unser sonst ausgedehntes Wochenend-Frühstück – und schon (!) gegen 11 Uhr brechen Daniel und ich in der Südstadt auf. Natürlich fährt uns die #9 am Kröpcke direkt vor der Nase weg, also nehmen wir die #7 bis zum Allerweg und laufen den Rest. So entdeckte ich immerhin einen netten Stoffladen.
«Nur kurz gucken!», sage ich zu Daniel und verschwinde im Limetrees.
Die Stoffauswahl ist riesig, doch Daniel scharrt mit den Hufen.
«Jetzt kommmmmm, wir müssen zum Markt», nölt er wie ein schlecht gelauntes Kind, das zum Frühstück keinen Kakao bekommen hat.
Aber er hat recht, also bezahle ich fix einen goldenen Ananas-Stoff. Um 12 Uhr erreichen wir endlich den Markt.

Wirklich voll ist es nicht mehr, der große Andrang ist vorbei. Doch die Marktstände sind noch gut ausgestattet und die Händler alle total lieb und gesprächig. Hier wird sich noch Zeit genommen für den Kunden und wir werden fachkundig beraten. Weil wir sehr leicht zu beeindrucken sind, kaufen wir alles, was uns empfohlen wird, und haben bereits nach dem zweiten Stand fast die Hälfte unseres Bargelds ausgegeben. Für 15 Euro füllen wir einen kompletten Jute-Beutel mit Kürbis, Brokkoli, Radieschen, Mandarinen, Mango, Zitronen, Ingwer und Salat. Mmmh!

Leyla, du Kartoffel!

Die beliebten Aufstriche am Lindener Markt

Am Auftsriche-Stand hat sich eine lange Schlange gebildet, in der wir uns einreihen. Ob es hier wirklich so lecker schmeckt oder stellen sich alle nur an, weil alle anderen sich auch anstellen?
«Es ist wirklich lecker hier», trällert die Frau vor uns.
Kann sie meine Gedanken lesen?
«Keine Angst, junge Frau, kann ich nicht», sagt sie.
Ich mampfe mich nun durch die Probier-Oliven, die tatsächlich großartig schmecken. Wir nehmen zwei Schälchen für zu Hause mit, dazu noch einen veganen Aufstrich und eine Walnusscreme, ebenso ein paar Peperoni … und noch die grünen Oliven mit Mandeln. Wir zahlen 15 Euro und dürfen uns noch ein Schälchen als Geschenk füllen. Wie nett! Es werden die Riesenbohnen.

Kurz darauf erhascht das Wort Brotmanufaktur unsere Aufmerksamkeit. Dieser Stand ist fast leergekauft, doch wir bekommen noch ein Vollkornbrot und eine Nussecke für 5 Euro. Beides schmeckt fantastisch, stellen wir daheim fest. Auch vor dem Kartoffelstand machen wir Halt und kaufen – welch Überraschung: Kartoffel (und Süßkartoffeln).

Nix ist hier in Plastik eingeschweißt!

Tipp: Spät kommen und Schnäppchen absahnen

Es ist kurz nach 13 Uhr, der Markt muss bald schließen. Die beste Zeit, um noch ein paar Schnäppchen zu machen. Von meinem letzten Bargeld bekomme ich fünf Bananen und drei Kaki-Früchte für gerade mal 2 Euro.

Mit schweren Taschen machen wir uns noch auf den Weg zur Limmerstraße, denn wir wollen den neuen Maranolo-Laden begutachten. Toll ist er geworden, noch größer als in der Südstadt und er riecht genauso gut. Die schöne Postkartenhalterung, die auf der Heizung steht, ist leider nicht zu kaufen; schade, schade. Stattdessen erwerbe ich einen süßen Ordner für meine Rezepte.

Tomaten in ungewöhnlichen Farben. Lecker, lecker!

Unser Urteil: Toller Markt – hin da!

Am Abend beschließe ich: Das war nicht der letzte Besuch auf dem Lindener Markt. Die Obst- und Gemüsepreise sind nicht viel teurer als bei Edeka oder Rewe, und alles ist knackfrisch, das meiste bio. Ein weiterer Pluspunkt: Auf dem Markt kann man fast verpackungsfrei einkaufen. Lediglich am Aufstrich-Stand erhielten wir Plastikschalen. Vermeiden ließe sich das durch das Mitbringen eigener Döschen. Naja, und wenn ich dann doch mal wieder verschlafe, muss ich unbedingt mal wieder die Hoftalente im Zooviertel besuchen.

Wochenmarkt Linden
Lindener Marktplatz

Öffnungszeit: dienstags von 8.00 bis 13.00 Uhr, samstags von 8.00 bis 13.00 Uhr

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